Bienenhotels aus Buche – damit werben wir. Aber warum spielt es eigentlich eine Rolle aus welchem Holz man ein Bienenhotel fertigt?

Wir haben in anderen Blogartikeln ja schon darüber gesprochen was man bei einem Bienenhotel auf jeden Fall vermeiden sollte und worauf man besonderen Wert legen soll, wenn man speziell den Wildbienen etwas gutes tun will. Neben dem Verzicht auf billiges Füllmaterial wie Stroh und Tannenzapfen, solltet ihr bei Bohrungen ins Holz definitiv auf ein Hartholz zurückgreifen. Aber was ist eigentlich Hartholz und was ist Weichholz? Und warum sollte man für die Wildbienen kein Weichholz anbohren?

Weichholz und Hartholz

Weichholz ist ein Begriff für Holz mit geringer Dichte. In der Regel ist das, das Holz der Nadelbäume. Es gibt aber auch weiche Laubhölzer, wie zum Beispiel Pappel oder Erle.

Hartholz ist der Begriff für Holz mit höherer Dichte, in der Regel ist das dann Holz der Laubbäume (Laubholz).

Zum Weichholz gehören zum Beispiel folgende:

  • Pappel
  • Fichte
  • Tanne
  • Weide
  • Erle
  • Kiefer
  • Douglasie
  • Linde
  • Pinie
  • Kirsche
  • Eberesche

Zum Hartholz gehören unter anderem:

  • Buche
  • Birke
  • Eiche
  • Ahorn
  • Birne, Apfel und Pflaume
  • Robinie
  • Teak
  • Walnuss und Haselnuss
  • Kastanie
  • Esche (nicht die Eberesche!)
  • Bambus

Harte und weiche Holzarten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Bezeichnung und in den artspezifischen Eigenschaften, sondern auch in den anfallenden Kosten für den Einkauf, weshalb für sehr günstige Bienenhotels im Baumarkt oft leider Weichholz verwendet wird. Man entscheidet anhand der Faserdichte des Holzes (Darrdichte) wofür es bestmöglich genutzt werden kann.

Darrdichte des Holzes

Die Darrdichte bezeichnet die durchschnittliche Rohdichte von darrtrockenem Holz, also die Dichte bei null Prozent Holzfeuchte.

Bei einem Bienenhotel verwendet man am besten ein Hartholz mit einer Darrdichte von über 550kg/m³.

Um einige Beispiele zu nennen hier ein paar Hölzer mit Darrdichte:

  • Holunder, Darrdichte: 550
  • Ahorn, Darrdichte: 600
  • Haselnuss und Walnuss, Darrdichte: 610
  • Esche, Darrdichte: 640
  • Birke, Darrdichte: 640
  • Eiche, Darrdichte: 660
  • Rotbuche, Darrdichte: 680
  • Hainbuche, Darrdichte: 720

Im Vergleich dazu: Fichtenholz (Weichholz) hat eine Darrdichte von nur 410 kg/m³.

Jürgen hat seine Bienenhotels früher aus Birkenholz gebaut, was prinzipiell natürlich auch in Ordnung ist. Allerdings sind wir im Rahmen der Überarbeitung und Verbesserung aller Produkte zum härteren Buchenholz gewechselt.

Bienenhotel aus Weichholz

Das Problem bei Weichholz: es neigt zum splittern und reißt schnell – je frischer das Holz, desto schlimmer. Dringt Feuchtigkeit in das Weichholz ein, neigt dieses dazu die Fasern im inneren der Bohrungen aufzustellen. Dies ist gefährlich für die Wildbienen, die sich an den abstehenden Splittern die Flügel verletzen können. Besser ist daher: Gut abgelagertes Hartholz verwenden.

Hartholz hat die Eigenschaft, dass es sich bei Feuchtigkeit nicht oder nur wenig verzieht. Richtig getrocknetes oder abgelagertes Hartholz reißt auch bei engem Abstand der Bohrungen nicht und bleibt jahrelang nahezu unverändert.

Wir wir schon wissen, bietet man den Wildbienen Nistgänge am besten in Form von Pflanzenstengeln an (wir verwenden z.B. Schilf) oder Bohrungen in Holz. Wichtig ist uns an dieser Stelle nochmals zu betonen, dass man darauf achten sollte stehts in Längsholz zu bohren, also parallel zur Rinde. Auch bei Hartholz!

Das Problem bei Bohrungen ins Hirnholz: Rissbildung, dadurch eindringen von Wasser und aufquellen des Holzes und die Gefahr von unsauberen Bohrungen und abstehenden Fasern.

Nachdem abstehende Fasern lebensgefährlich für die Wildbienen sind, suchen sie solche Löcher dann meist gar nicht erst auf, sondern ziehen weiter und lassen das Bienenhotel unbesiedelt zurück.

Wir haben Fichtenholz zum Beispiel als Rahmen für unsere Bienenhotels verwendet, hier stört es die Bienen selbstverständlich nicht. Unsere Module, welche dann auch die Bohrungen enthalten in denen die Wildbienen nisten, sind aus Buchenholz und Schilf gefertigt.

Unbehandeltes Holz

Das Holz sollte generell unbehandelt sein. Am besten lediglich von der Rinde befreit, abgelagert und getrocknet. Auf eine chemische Imprägnierung mit giftigen Holzschutzlasuren muss zum Schutz der Bienen selbstverständlich unbedingt verzichtet werden. Dies gilt ebenfalls für kesseldruckimprägniertes Holz. Wenn man sein Bienenhotel etwas Witterungsresistenter machen möchte, kann man es zum Beispiel mit Wachs oder Leinöl einstreichen. Auch spezielle Beutenfarbe, für die Beuten von Honigbienen, kann man für den Rahmen (!) verwenden. Wir halten auch das nicht unbedingt für notwendig, aber es ist für die Wildbienen unschädlich.