Der optimale Standort für Ihr Wildbienenhotel ist sonnig, nicht zugig, trocken und umgeben von blühenden, einheimischen Stauden! Optimal wäre es, wenn das Wildbienenhotel bei Regen möglichst nicht zu nass wird. Das Material Ihrer Nisthilfe wird der Nässe standhalten, jedoch könnte zu viel Feuchtigkeit den Larven in Ihrem Wildbienenhotel schaden. Südliche bis östliche Ausrichtung ist optimal – Wildbienenhotels, die viele Stunden von der Sonne beschienen werden, werden von den Insekten favorisiert. Der Standort oder die Befestigung an einer Hauswand bieten sich hier zum Beispiel an. Es gilt: umso trockener der Standort, desto besser!

Die Schnelligkeit der ersten Besiedlung von Ihrem Wildbienenhotel hängt in erster Linie vom Artenreichtum und der Bestandsdichte in der Umgebung ab. Manche Nisthilfen werden direkt in der ersten Saison gut besucht und besiedelt, an manch anderem Standort ist etwas Geduld gefragt, bis die ersten Arten das Wildbienenhotel entdecken und annehmen. Voraussetzung für eine Besiedlung und eine hohe Nistdichte ist ein gutes, ganzjähriges Nahrungsangebot in der unmittelbaren Umgebung des Wildbienenhotels.

Die Bienen besiedeln ein geeignetes Wildbienenhotel in sinnvoll gestalteter Umgebung ganz von alleine! Und darum geht es beim Naturschutz, bei der Unterstützung der Insekten und bei „Rettet die Bienen“ – machen Sie sich Gedanken wie Sie Ihren Garten oder Balkon mit einheimischen Pflanzen, Totholz, wilden Ecken, Sandarien und Nisthilfen gestalten können. Die Besiedlung durch Wildbienen und andere Insekten ist die Belohnung dafür, wenn Sie alles (oder vieles) richtig gemacht haben!

 

Weitere Nistmöglichkeiten

neben einem Wildbienenhotel und Tipps für einen strukturreichen Naturgarten

 

Nicht alle Wildbienen nisten in einem Wildbienenhotel. Viele Wildbienen bevorzugen zum Beispiel sandigen Boden, Gestein oder Totholz um ihre Larven dort abzulegen. Wir möchten Ihnen einige Möglichkeiten nennen, wie Sie Ihren Garten nebst der Bepflanzung naturnah und insektenfreundlich gestalten können.

Totholz

einige Bienen bevorzugen abgestorbene Laubbäume, als Nistplatz. Die Wildbienen nagen die Hohlräume für die Brutzellen selbst. Mit Totholz helfen Sie auch anderen Insekten wie zum Beispiel Käfern, Holz- und Blattwespen. Am besten ist der Platz für Totholzhaufen in Ihrem Garten möglichst ruhig und störungsarm. Optimal wäre es wenn Sie den Boden auf dem Sie den Totholzhaufen aufschlichten vorher etwas auflockern. So erleichtern Sie Käfern und Würmern das einwandern! Wer kein eigenes Material für diesen nützlichen Lebensraum zur Verfügung hat kann zum Beispiel, nach Rücksprache mit dem Förster, im Wald Restholz sammeln. 

Sandarium

75% aller Bienenarten graben zur Eiablage Gänge in den Boden. Nicht jeder beliebige Sand eignet sich zum Bau eines Sandariums, der Sand sollte ungewaschen sein und einen gewissen Lehmanteil enthalten, damit er nach dem Trocknen nicht auseinanderfällt. (Der Förmchentest empfiehlt sich!) Die Mindestgröße eines Sandariums beträgt 40 x 40cm, außerdem sollte es auch mindestens 40cm tief sein, damit die Wildbienen später auch genug Platz für Ihre Niströhre zur Verfügung haben. Das Sandarium sollte außerdem nur sehr sparsam bepflanzt werden, denn der Sinn des Ganzen ist es ja den Wildbienen freie Fläche zum Nisten anzubieten. 

Laubhaufen

Laubhaufen sind für viele Tiere eine notwendige Überwinterungshilfe, zum Beispiel für Igel und die Larven vieler Schmetterlinge. Verteilt auf Beeten und unter Bäumen finden hier Hummeln, Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter Unterschlupf und Winterquartier. Am besten legen Sie den Laubhaufen in einer schattigen, ruhigen und windstillen Ecke an. Wichtig ist es, dass dieser bis ins späte Frühjahr liegen bleiben kann, das Laub isoliert und hält die Tiere im Winter schön warm.

Steinhaufen und Trockenmauern

einer der besten Wege Ihren Garten in ein Biotop zu verwandeln ist es, verschieden große, lose Steine zu einem Steinhaufen aufzutürmen. Abhängig von Region, Standort und Umgebung findet man in einem Steinhaufen neben vielen Insektenarten zum Beispiel Igel und Kröten vor, auch Spinnen, Eidechsen, Mäuse und Molche nehmen diese gerne als Unterschlupf an. Der Steinhaufen ist schnell gebaut, günstig und kann an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst werden. Beachten muss man eigentlich nur, dass man für den Steinhaufen unterschiedlich große und auch einige flache Steine besorgt. Dies flachen Steine können Sie beispielsweise oben auf dem Steinhaufens als Regenschutz platzieren.