Nach dem wildbienenfreundlichen Schneeglöckchen haben wir schon Mitte Februar zwei weitere Pflanzen in unserem Garten entdeckt, die wir euch heute vorstellen möchten. Eine davon, nämlich der Huflattich, findet sich auch in unserem Blühkalender für einheimische, insektenfreundliche Pflanzen. Der Winterling ist ein Neophyt, also nicht einheimisch. Trotzdem ist der Winterling wertvoll für Wildbienen und wir widmen ihm auch eine kleine Vorstellung.

Der Huflattich (Tussilago farfara) hat den Nektarwert 2 (mäßig) und den Pollenwert 3 (gut) und blüht üblicherweise zwischen Februar und Mai. Huflattich gehört zu den Stauden und wird zwischen zwischen 10 und 30cm hoch.

Der Winterling (Eranthis hyemalis) hat einen identischen Nektar- und Pollenwert, hat jedoch den floristischen Status „eingebürgerter Neophyt“.  Der Winterling blüht zwischen Februar und April, ist mehrjährig und gehört ebenfalls zu den Stauden. Wuchshöhe zwischen 5 und 10 cm.

Für Huflattich und Winterling gilt ähnliches wie für unser Schneeglöckchen: da so früh im Jahr wenig wildbienenfreundliche Nahrung zur Verfügung steht, sind diese Pflanzen durchaus attraktiv für Insekten und in einem bienenfreundlichen Garten gerne gesehen!

Heilpflanze Huflattich

Der wildbienenfreundliche Huflattich gilt als heimische Heilpflanze. Der lateinische Name „Tussilago“ verrät und auch gleich den medizinischen Verwendungszweck: „tussis“ für „Husten“ und „ago“ für „ich vertreibe“. Der Huflattich wurde also zum „Vertreiben des Hustens“ verwendet, dafür hat man früher den Rauch der verbrannten Blätter inhaliert.

Heutzutage werden die Blätter als Teeaufguss, Extrakt oder Frischpflanzensaft eingesetzt. Sie sollen eine schleimhautschützende Wirkung entfalten und Hustenreiz hemmen.

Von einer Wildsammlung der Huflattichblätter sollte man heute jedoch abraten. Der Grund dafür: Sie enthalten Pyrrolizidin-Alkaloide (PA). Diese kommen zwar nur in Spuren vor, aber sie gelten als lebertoxisch und möglicherweise auch krebserregend.

Der Huflattich ist in Europa, Afrika und in West- und Ost-Asien heimisch. In Nordamerika gilt er als eingebürgert. Neben den Bienen dient er mehreren in ihrem Bestand gefährdeten Schmetterlingsarten als Futterpflanze.

Was der Huflattich in Nordamerika ist, ist der Winterling bei uns: ein eingebürgerter Neophyt. Die ursprüngliche Heimat des Winterlings reicht von Südostfrankreich über Italien und Ungarn bis nach Bulgarien und in die Türkei.

Boden und Standort

Der Huflattich mag es sonnig. Ansonsten gehört der Huflattich zu den Pflanzen, die sich auf den seltsamsten Untergründen ansiedeln: egal ob Kiesbett, Straßenrand oder sogar Kohle: Huflattich wächst nahezu überall! Der Huflattich bevorzugt trockene, sonnige Standorte auf durchlässigem Boden. Auch wächst er auf lehmigem und tonhaltigem Untergrund. Die wildbienenfreundliche Staude ist äußerst anpassungs- und widerstandsfähig. Wenn er genügend Wasser zur Verfügung hat, blüht der Korbblütler aber auch im Halbschatten.

Winterlinge bevorzugen einen lockeren, humosen und mäßig nährstoffreichen Boden, idealerweise am Rand oder unter laubabwerfender Bäume, die im Sommer für Schatten und Windschutz sorgen. Der Boden sollte am besten schwach sauer und mäßig feucht sein. Ein halbschattiger bis sonniger Standort wäre ideal.

Zwiebeln stecken und Aussaat

Die Samen des Huflattichs sät man im Frühjahr aus. Der beste Zeitpunkt ist zwischen April und Mai. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt. Dessen Keimzeit ist recht kurz und kann auch nur zwei Tage betragen. Wenn der Huflattich einmal im Garten ist, bleibt die wildbienenfreundliche Staude meist ganz von selbst fester Bestandteil des Gartens. Der Huflattich beherbergt ca. 300 Samen pro Blütenkopf und sät sich fleißig selbst aus.

Winterlinge sollte man möglichst früh im Herbst stecken. Die Knollen werden fünf bis sieben Zentimeter tief mit einem Abstand von etwa acht bis zehn Zentimetern in den Boden gesteckt. Da die Wurzelknollen schnell austrocknen, kann man sie vor dem Einpflanzen über Nacht in lauwarmes Wasser legen.

„Huflattich und Pestwurz enthalten giftige Inhaltstoffe, die im schlimmsten Fall zu Leberversagen führen können. Allerdings enthält der Huflattich so wenig davon, dass viele Experten davon ausgehen, dass er ungiftig ist.“ Quelle: Elisabeth Apotheke Wien

Winterling ist giftig

Der Winterling ist bei Verzehr hoch giftig, insbesondere die Knolle.

Bei kleinen Kindern oder Haustieren sollte man daher beim Winterling ein Auge darauf haben.