Wildbienenglück und das Feel Good Management
Als 2019 das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in aller Munde war, haben wir als Familie beschlossen ein kleines Projekt für die Wildbienen zu starten. Ein brachliegendes Grundstück nebenan und ein angrenzender Acker sollten zu einer Blühwiese umgestaltet werden. Unser heutiges Insektenland.
Lucy, ein Welsh Corgi Cardigan und damals noch Einzelhund, half bei der Umgestaltung des Grundstücks tatkräftig mit! Vor allem trug Sie dazu bei Frauchens Rückenmuskulatur geschmeidig zu halten, indem Sie alle Blumenzwiebeln wieder ausgrub, die ich einbuddelte. Außerdem besteht ein beachtlicher Teil der Totholzhaufen in unserem „Insektenland“ aus Gassi-Mitbringseln von Lucy.
Als wir dann nach dem Anlegen von fast 7000qm Blühwiese und dem Gestalten mehrerer Totholzhaufen, Trockenmauern und Sandarien noch Lebensraum für die hohlraumbewohnenden Wildbienen bieten wollten, waren wir lange auf der Suche nach geeigneten Wildbienenhotels.
Die meisten Insektenhotels auf dem Markt sind leider aufgrund ihrer Bauart und Füllung meist ungeeignet. Oft sind diese gefüllt mit Kiefernzapfen, kleinen Mengen Stroh und Holzstücken – nichts davon ist in diesen Dimensionen für Insekten interessant. Auch Schmetterlingsschlitze und Florfliegenkästen werden in solchen Insektenhotels so gut wie nie besiedelt.
Also haben wir Anfang 2020 beschlossen selbst fachlich einwandfreie Nisthilfen auf den Markt zu bringen und Lucy ins „Feel Good Management“ unseres Start-Ups zu befördern.
Es folgten stressige Monate der Entwicklung, Prototypenbau, Designvorschläge, Lieferantensuche und Geschäftsreisen bis endlich der Onlineshop mit den Produkten Live gehen konnte. Während all der stressigen Tage war Lucy immer an unserer Seite.
Bei jeder Gartenaktion, bei jedem Kopfzerbrechen und selbst im Lager war Sie unsere ständige, flauschige Begleiterin und mentale Stütze. Sie war immer geduldig und hat auch an richtig bescheidenen Tagen zwischendurch für einen Lacher gesorgt. Sie hat ihren Job als Feel Good Managerin schon immer verstanden!
Das Start-Up ist gewachsen und so auch Lucys Abteilung – Addy und Fuchur (ein weiterer Welsh Corgi Cardigan und ein Welsh Corgi Pembroke) sind eingezogen und unterstützen Lucy seitdem Vollzeit im Feel Good Management. Natürlich sind die drei auch höchstoffiziell so auf unserer Website vorgestellt!
Wildbienen und Hunde
Sicherlich stellen sich viele Hundebesitzer die Frage, ob Wildbienen und Hunde eine friedliche Koexistenz führen können. Die Antwort ist: Ja! Denn Wildbienen sind äußerst friedlich und stechen nur in Ausnahmefällen.
Bekanntlich besitzen alle Bienen einen Stachelapparat, der zur Verteidigung eingesetzt wird. Honigbienen müssen ihr Volk und ihre Vorräte gegenüber Räubern verteidigen. Deshalb kommt es vor, dass z. B. Imker oder Gärtner bei der Arbeit gestochen werden.
Die solitär (also einzeln) lebenden Wildbienen haben zwar auch einen Stachel, die Gefahr eines Stiches ist dennoch praktisch nicht gegeben. Denn mit einem Stich riskieren die Wildbienen nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Brut. Denn Sie sind auf sich alleine gestellt, nicht wie die Honigbienen, die ein ganzes Volk hinter sich haben. Nur wenn die Wildbiene massiv bedrängt wird, geht sie das große Risiko des Stiches ein. Beispielsweise sticht eine Hummel erst beim Zusammendrücken ihres Hinterleibes.
In den meisten Fällen ist der Stachel der Wildbienen nicht kräftig genug, um menschliche Haut zu durchdringen. So kann das (weit weniger schmerzhafte) Gift bei uns gar nicht erst unter die Haut gelangen. Bei Hunden ist die Haut zwar wesentlich dünner als beim Menschen, ein Stich wäre bei größeren Wildbienenarten also durchaus möglich, bleibt aber trotzdem sehr unwahrscheinlich.
Unsere Corgis sitzen regelmäßig vor den Wildbienenhotels und gucken „Bienen TV“ – bis heute wurde keiner von den dreien gestochen.
Bienenstiche können bei Hunden dann gefährlich werden, sollte der Hund allergisch reagieren oder wenn die Biene den Hund im Rachenraum sticht. Man sollte daher darauf achten, dass der Hund z.B. kein Fallobst frisst, auf welchem sich Wespen tummeln. Hier ist die Wahrscheinlichkeit eines Stiches wesentlich höher als bei einem Wildbienenhotel oder Trachtpflanzen im Garten.
Die Corgis und der Naturgarten
Als wir mit der Zeit immer tiefer in das Thema Wildbienenschutz eingestiegen sind, stellte sich natürlich auch die Frage, was wir nun Zuhause mit unserem Garten so anstellen könnten. Dort befand sich anfangs nämlich noch ein für Wildbienen äußerst nutzloser Rasen. Für die Inhaber eines Naturschutz Start-Ups natürlich unbefriedigend. Der ursprüngliche Gedanke für unseren kleinen Garten war nämlich freie Fläche für die Hunde zu haben, damit sie ein bisschen rumrennen können oder wir etwas trainieren konnten.
In der Realität sah das aber ganz anders aus: wir sind viel spazieren und Training findet eher unterwegs statt. Zuhause liegen die drei Fellraupen die meiste Zeit auf unserer Lounge und lassen sich faul die Sonne auf den Pelz scheinen. Man muss sich schließlich vom harten Arbeitsalltag als Feel Good Manager erholen. Der empfindliche Rollrasen hatte, dank Lucys Sinn für flächendeckende Markierung, am Ende alle möglichen Schattierungen von braun statt grün und es glich vor der Terrasse eher einem Truppenübungsplatz als einem Garten.
Also begann auch hier die Umgestaltung zum insektenfreundlichen Garten. Welche Pflanzen sind bienenfreundlich und nicht giftig für Hunde? Wie verhindern wir, dass die drei Grobmotoriker alle Pflanzen planieren? Und wo stellen wir Nisthilfen auf, sodass die Einflugschneise der Wildbienen nicht auf Corgihöhe ist?
Und so entstanden dann zwei Trockenmauern die Kräuter und Blumen erhöht haben, ein für kurzbeinige Waliser unerreichbares Hochbeet mit Gemüse und Beeren und viele Beete mit bienenfreundlichen, möglichst unempfindlichen Pflanzen. Sogar drei Obstbäume haben in unserem kleinen Garten einen Platz gefunden. Bei der Umgestaltung des Gartens waren die Planierfellraupen selbstverständlich super motiviert dabei! Neben dem BienenTV vor den Nisthilfen gibt es nun also auch ein Frosch und Vögel TV vor dem Minitümpel und ein MausTV vor der Trockenmauer – die Corgis lieben es und wir finden unsere kleine Oase mitten in der Stadt auch ganz nett.
Bei der Wahl der Pflanzen sollte man darauf achten, dass diese für Hunde nicht stark giftig sind.
Folgende beliebte Pflanzen sind für Hunde giftig und sollten nur mit Bedacht oder für Hunde unerreichbar gepflanzt werden:
- Blauregen
- Goldregen
- Chrysantheme
- Efeu
- Geranie
- Hortensie
- Fingerhut
- Osterglocken
- Kirschlorbeer
- Rhododendron
- Maiglöckchen
- Alpenveilchen
Die meisten heimischen Kräuter z.B. hingegen sind bienenfreundlich und für Hunde ungefährlich. Naturschutz im eigenen Garten mit heimischen Kräutern, Nisthilfen und Lebensraum für Insekten und kleine Wildtiere funktioniert auch mit Hunden hervorragend, wenn man den Garten clever anlegt. Maßgeblich an der Planung beteiligt war unser guter Freund Markus von Lechner Floristik.
Erste Hilfe bei Insektenstich
Bei ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion sollte der Hund zunächst beruhigt und gründlich auf eine Einstichstelle hin untersucht werden. Kann die Einstichstelle ausfindig gemacht werden, die sich durch Rötung und Schwellung bemerkbar macht, sollte – falls noch vorhanden – vorsichtig der Stachel des Insekts mit einer Pinzette entfernt und der Bereich umgehend mit einem Kühlpad oder einem kalten Umschlag gekühlt werden. Bei stärkeren allergischen Reaktionen oder bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustands sollte rasch ein Tierarzt aufgesucht werden. Bestehen keine Atemprobleme, sollte der Kopf des Tieres tiefer gelagert werden als der übrige Körper – bei Atemnot dagegen muss der Kopf höher, im Idealfall fast aufrecht gelagert werden
Quelle: Insektenstiche beim Hund: Erste Hilfe und Behandlung | Vetepedia
Weitere Infos zu Symptomen und Erster Hilfe bei Insektenstichen bei Hunden findet man auf erste-hilfe-beim-hunde.de.
Ohne Biene keine Menschen
Nachdem uns beides sehr am Herzen liegt – Naturschutz und Corgis – freuen wir uns, dass wir die Gelegenheit haben auch Hundehalter für dieses Thema zu sensibilisieren. Wenn es nicht gelingt, die Bienenbestände zu halten und die Insekten aussterben, hätte dies nach Ansicht von Forschern fatale Folgen für den Menschen. Und jeder von uns kann einen kleinen Teil zu einer Verbesserung beitragen!