Zu den Wildbienen gekommen sind wir ursprünglich, weil Wolfgang die nützlichen Bestäuber gerne in seinem Gemüsegarten haben wollte.

Wolfgang ernährt sich seit mehreren Jahrzehnten fast ausschließlich von Rohkost, die er zu einem großen Teil selbst in seinem Garten anbaut.

Zum Beispiel bei Äpfeln, Spargel, Brokkoli, Sellerie, Kürbissen und Gurken sind wir auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Auch für die Befruchtung von Zitrusfrüchten, Pfirsichen, Kirschen, Blau- und Erdbeeren brauchen wir die fliegenden Arbeiter. Man könnte ewig weiter aufzählen!

Unterhält man einen großen Obst- und Gemüsegarten ist es also durchaus sinnvoll den Bienen dort einen lebenswerten Ort zu schaffen, damit sie sich ansiedeln und uns helfen.

Wolfgang hat schon vor mehr als 20 Jahren Löcher für Wildbienen in Hartholzblöcke gebohrt und diese als Nisthilfen im Garten verteilt. Vor zwei Jahren dann wollte er ein schönes, neues Bienenhotel und so sind wir auf Jürgen Schwandt und seine Wildbienennisthilfen gestoßen, woraus letztendlich Wildbienenglück entstanden ist.

Eine friedliche Koexistenz

Wie kann man also seinen Garten wildbienenfreundlich gestalten und gleichzeitig selbst davon profitieren?

Wildbienenfreundliches Gemüse anpflanzen

  • Kürbisgewächse und Zucchini: Die Blüten von Zucchini und Kürbis werden von Wildbienen besonders gerne besucht.
  • Acker- und Feuerbohne: im bienenfreundlich angelegten Garten kann man besonders viele Bohnen ernten, denn der Ertrag steigert sich durch Bienenbestäubung.
  • Lauch und Zwiebeln: einen Teil davon nicht ernten, sondern blühen lassen, denn auch diese Blüten bieten den Wildbienen reichlich Nahrung.
  • Spargel, Zuckermais, Artischocke, Brokkoli, Chicorée sind ebenfalls wertvoll wenn man sie zur Blüte kommen lässt.
  • Auch der Anbau von Gurken, Erbsen, Tomaten, Paprika und Auberginen profitiert von den Wildbienen.

Anstatt innerhalb eines Gartenbeets Brokkoli an Brokkoli und Tomate an Tomate zu setzen, empfiehlt es sich durch Mischkultur Abwechslung ins Beet zu bringen. Dann blühen die Pflanzen innerhalb eines Beets zu unterschiedlichen Zeitpunkten und somit kann man auch durchgehend Nahrung für die Bienen zur Verfügung stellen. Ein positiver Nebeneffekt ist außerdem, dass Schädlinge weniger Angriffsfläche geboten wird.

Wildbienenglück Tipp: einen Teil für sich selbst ernten und einen Teil für die Wildbienen blühen lassen!

Obstbäume und Beeren im Garten

  • Obstbäume wie Apfel, Birne, Pflaume, Zwetschge, Pfirsich und Kirsche bieten den Wildbienen eine reichhaltige Blüte und uns Menschen gesundes Obst.
  • Außerdem (oder für den der etwas weniger Platz hat) leisten Beerensträucher einen tollen Dienst im Garten und für unsere Gesundheit. Besonders die Himbeere gilt als extrem bienenfreundlich: sie hat eine lange Blütezeit und den höchsten Pollen- und Nektarwert von allen Beerensträuchern. Ebenso wertvoll sind unter anderem Blaubeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren.

Wildbienenglück Tipp: hat man eine „Überproduktion“ der Beeren kann man diese einfrieren und hat somit einen Vorrat für die kälteren Monate.

Ein Kräuterbeet anlegen

Was gibt es besseres als frische Kräuter in der Küche? Für uns gehört ein Kräuterbeet unbedingt in jeden Garten! Perfekt wäre natürlich eine klassische Kräuterspirale mit einem Trockenmäuerchen. Aber auch zwischen oder neben Gemüsepflanzen im Beet gedeihen Kräuter gut. Ganz nebenbei bilden sie zwischen Sommer und Herbst zahlreiche bunte Blüten, die den Insekten als Nahrung dienen.

Welche Kräuter sind für Wildbienen zum Beispiel wertvoll?

  • Mediterrane Kräuter wie Thymian, Oregano, Rosmarin oder Salbei
  • Doldenblütler wie Dill, Petersilie, Liebstöckel und Koriander
  • Weitere Kräuter wie Zitronenmelisse, Pfefferminze, Gewürzfenchel, Schnittlauch und Bohnenkraut.

Wildbienenglück Tipp: die meisten Küchenkräuter wachsen auch hervorragend im Topf oder Balkonkasten!

Essbare Blüten

Eine weitere tolle Angelegenheit sind essbare Blüten. Sie sorgen in Salaten und Desserts für einen interessanten Geschmack und verschönern gleichzeitig unseren Garten. Und natürlich dienen sie unseren Wildbienen als Nahrung. Einige Beispiele dafür sind:

  • Löwenzahn
  • Lavendel
  • Kapuzinerkresse
  • Ringelblume
  • Veilchen
  • Gänseblümchen
  • Klee

Wildbienenglück Tipp: Auf der Website von Mein schöner Garten gibt es einen tollen Beitrag dazu, was man bei der Verarbeitung von Blüten beachten sollte.

Beetumrandungen und Wege

Statt Beton, Zäunen oder blütenlosen Beeteinfassungen wie Buchsbaum eignen sich auch Thymian oder Lavendel. Beide sind mehrjährig und lassen sich gut zurückschneiden. Niedrige Trockenmauern bieten Lebensraum und lassen sich mit wildbienenfreundlichem Sedum begrünen und verschönern.

Wege aus bspw. Rasengittersteinen oder Steinplatten lassen sich ebenfalls gut begrünen. Einige Thymian Arten eignen sich als trittfester, immergrüner Bodendecker.

Geben und Nehmen

Tun wir langfristig nichts für die Wildbienen, werden wir kein Obst und Gemüse mehr in unseren Gärten haben. Gemüse, Obst und Kräuter selbst anzubauen macht großen Spaß, ist interessant, gesund, sehr nachhaltig und man kann gleichzeitig den Garten wildbienenfreundlich gestalten.

Möchten Sie mehr in Ihrem Garten umgestalten? Unser Blühkalender für einheimische Pflanzen hilft Ihnen dabei! Sie erhalten diesen kostenlos bei Anmeldung zur Wildbienenpost!