Lebensraum Totholz 
Nisthilfen für Wildbienen
immer wieder bekommen wir Bilder von Insektenhotels geschickt. Meistens mit der Bitte zu beurteilen, ob das Teil im Garten wirklich brauchbar ist oder nicht. Es gibt neben unseren definitiv auch andere gute Produkte. Aber der Großteil der Bilder die mir geschickt werden beinhalten:
1. komplett aufgesprungenes Schilf und unsaubere Bohrungen. Ein paar kaputte Röhrchen oder weiche abstehende Fasern machen den Wildbienen nichts. Aber harte Holzfasern zerstören die Flügel der Biene – so etwas wird nicht besiedelt.
2. Stroh oder Kiefernzapfen. Bietet keiner Wildbiene Mehrwert. Vielleicht ein paar Spinnen oder Ohrenkäfern ????
3. ins Hirnholz gebohrte Nistgänge. Solche Gänge werden zwar auch besiedelt, aber hier reißt gerne das Holz. Folge: die Brut bekommt Feuchtigkeit ab und verpilzt mit der Zeit. Finde ich besonders gemein, weil sich die Bienen die ganze Mühe dann umsonst machen.
4. Stroh oder Holzschnipsel: das ist einfach billiges Füllmaterial.
5. Schmetterlingsschlitze. Die meisten Schmetterlinge überwintern als Ei, Raupe oder Puppe. Diese Schlitze sind also eher Platzverschwendung im Insektenhotel.
6. Leere Lochziegel mit riesigen Löchern, die meistens hinten auch noch offen sind. Ein Gangdurchmesser von 1cm ist das Größte was noch Sinn macht. Alles darüber ist nutzlos.
7. Luftdichte Beobachtungsnistkästen. Für Kinder sicher toll, für die Bienen leider nicht so. Durch den fehlenden Gasaustausch erfolgt die Belüftung ausschließlich über die Trennwände der Brutzellen. Folgen davon können früher oder später sein: Kondenswasser (Verpilzung), Hitzestau, Sauerstoffmangel.
Zu Wildbienenhotels mit Pappröhrchen scheiden sich zum Beispiel die Geister – wir sind keine Fans davon, würden sie aber auch nicht komplett verteufeln.
Wenn es also unbedingt Baumarktware sein soll, beachtet bitte diese Dinge.
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